Wenn’s auf den Bergen heiß wird: Tipps fürs Wandern im Hochsommer

Der heurige Sommer hat uns bereits einige Hitzetage beschert. Obwohl es auf den Bergen meistens kühler als im Tal ist, kann es auch bei uns in Zauchensee richtig heiß werden - vor allem jetzt im August. Wir verraten euch, wie ihr bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 25 Grad beim Wandern einen kühlen Kopf bewahrt!

8 Tipps fürs Wandern im Hochsommer

1. Tourenplanung

Achtet idealerweise schon bei der Auswahl eurer Wanderroute darauf, dass die Strecke ausreichend schattige Abschnitte beinhaltet. Im Wald oder in einer Klamm ist es deutlich kühler und ihr seid vor der Sonne besser geschützt als auf exponierten Berggraten oder auf Klettersteigen. Wenn möglich, wählt eine Tour, bei der ihr an Seen oder Bächen vorbeikommt, an denen ihr euch kurz erfrischen könnt.Plant eure Wanderung so, dass ihr nicht während der größten Hitze am frühen Nachmittag an felsigen Südhängen entlang wandern oder die steilsten und anstrengendsten Abschnitte bewältigen müsst. Bestenfalls seid ihr schon beim Abstieg, wenn es richtig heiß wird. Ihr könnt auch darauf achten, an besonders heißen Tagen konditionell nicht zu anspruchsvolle Touren zu wählen.Tipp: Wenn möglich, könnt ihr Aufstiegshilfen wie die Gamskogelbahn nutzen, um unnötige Anstrengungen zu vermeiden. Die Fahrt mit der “Cabrio-Bahn” ist im Sommer ein besonderes Erlebnis: Wenn ihr über grüne Almwiesen den Berg hinauf schwebt, während ihr Kühe und andere tierische Bergbewohner beobachtet, hat einen ganz eigenen Charme. Die Gamskogelbahn fährt bis 18. September täglich (außer bei Regen) von 9:00 bis 12:00 Uhr und von 13:00 bis 16:00 Uhr - jeden Samstag im August sogar schon ab 7:30 Uhr.

2. Früh starten

Im Sommer wird es schon ab 5:00 Uhr oder 6:00 Uhr Früh hell genug, um eine Wanderung zu starten und die angenehmeren Temperaturen am Morgen auszunutzen. Das ist nicht nur für den Kreislauf besser, ihr habt auch mehr von eurem Wandertag: Wenn es nachmittags so richtig heiß ist, seid ihr schon am Rückweg oder bereits zurück im Tal und könnt zur Erfrischung in den kühlen Zauchensee springen.

Tipp: Am 21. August bringt euch die Gamskogelbahn schon um 5:15 Uhr hinauf auf 1.900 m Seehöhe, wo ihr das atemberaubende Naturschauspiel eines Sonnenaufgangs auf den Bergen bei Lagerfeuer und stimmungsvoller Musik erleben könnt.Anschließend erwartet euch auf der Gamskogelhu¨tte ein ausgiebiges Fru¨hstu¨ck mit heißem Kaffee, reschem Brot und Gebäck, Schmankerln aus der Region, einer dampfenden Eierspeis’, Mu¨sli, Obst und vielem mehr. Alle Infos zu den Sonnenaufgangsfahrten findet ihr hier.

3. Sonnencreme

In der Höhe ist das Sonnenlicht intensiver und es gibt weniger Schattenspender wie Bäume, Gebäude und dergleichen. Schon bevor ihr euch auf den Weg macht, solltet ihr zuhause Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor auftragen. Achtet darauf, besonders jene Körperstellen einzucremen, die ständig der Sonne ausgesetzt sind: das Gesicht, Lippen, Nase, Ohren, Arme, Schultern und Nacken.Nehmt eure Sonnenmilch sowie eine Lippenpflege mit Lichtschutzfaktor in eurem Wanderrucksack mit, damit ihr zwischendurch nachcremen könnt. Denn durchs Schwitzen geht mit der Zeit der morgens aufgetragene Sonnenschutz verloren.

4. Kopfschutz

Ein Muss für jede Sommerwanderung sind eine Sonnenbrille und eine Kappe oder Schirmmütze. Wenn ihr euch zu lange ungeschützt in der Sonne aufhaltet, riskiert ihr einen nicht ungefährlichen Sonnenstich.Dabei entsteht ein Wärmestau im Kopf, der die Hirnhäute reizt. Bemerkbar macht sich ein Sonnenstich erst einige Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne durch Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Auch Fieber, Schwindel und sogar Bewusstseinsstörungen sind möglich. Betroffenen könnt ihr helfen, indem ihr sie beruhigt, in eine kühle, abgedunkelte Umgebung bringt und ihnen zu trinken gebt. Wenn es mit der Zeit nicht besser wird, bitte einen Arzt aufsuchen oder den Notruf (144 Rettung, 112 Euronotruf) wählen!

5. Viel Trinken

Idealerweise trinkt ihr schon vor Beginn eurer Wanderung mindestens einen halben Liter Wasser oder Tee. Je nach Dauer eurer Bergtour solltet ihr mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit mitnehmen - lieber zu viel als zu wenig. Durch Schwitzen verliert der Körper bekanntlich Wasser, das wir umgehend ersetzen müssen, um die Stoffwechsel- und Kreislaufprozesse aufrecht zu erhalten. Außerdem ist Schwitzen wichtig, um unseren Körper abzukühlen.Wenn das nicht gelingt, kann es zu einem Hitzschlag kommen: Anzeichen dafür sind unter anderem warme, trockene Haut, Fieber, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Muskelkrämpfe und Bewusstseinsstörungen. Bei Hitzschlag könnt ihr Erste Hilfe leisten, indem ihr Betroffene sofort aus der Sonne bringt, ihnen Abkühlung verschafft (Kleidung öffnen, feuchte Tücher auflegen, Luft zufächeln, an einen kühlen Ort bringen, …), zu trinken gebt und ihre Beine hochlagert. Wenn sich ihr Zustand nicht schnell bessert, setzt bitte unbedingt einen Notruf ab (144 Rettung, 140 Bergrettung, 112 Euronotruf).

6. Die richtige Kleidung

Achtet darauf, bei hohen Temperaturen leichte, luftige Kleidung zu tragen, die idealerweise auch Schultern und Arme bedeckt, atmungsaktiv ist und den Schweiß schnell nach außen leitet. So schützt ihr euch zusätzlich vor Sonnenbrand und vermeidet, durch Reibung eurer Ausrüstung (z.B. Rucksack, Klettergurt etc.) wunde Stellen auf der Haut zu bekommen. Viele Hersteller bieten bereits Wanderbekleidung mit Sonnenschutzfunktion an, was euch ideal vor dem gerade in höheren Lagen verstärkten UV-Licht abschirmt. Packt auch ein kleines Handtuch zum Abtrocknen und ein oder zwei leichte T-Shirts zum Wechseln in euren Wanderrucksack.

7. Wetter beobachten

Gerade im Sommer und bei großer Hitze kann es auf den Bergen jederzeit zu kleinräumigen Gewittern kommen. Behaltet während eurer Wanderung daher immer das Wetter im Blick, damit ihr nicht von einem Unwetter überrascht werdet. Wie ihr das Bergwetter deuten könnt und was ihr bei einem plötzlichen Gewitter am Berg macht, erfahrt ihr hier.

8. Die richtige Wanderjause

Während einer Wanderung solltet ihr regelmäßig eine kleine Stärkung zu euch nehmen, um euren Muskeln immer wieder Brennstoff nachzuliefern. Ideal sind leichte, schnell verdauliche Snacks, damit euer Magen und euer Kreislauf nicht überlastet werden. Ihr macht besser öfter, aber kürzer Halt, um eine Kleinigkeit zu essen, als eine lange Pause, da diese euren Körper eher herunterfahren lässt.Für kurze Wanderungen sind Obst, Müsliriegel, Trockenfrüchte, Studentenfutter oder eine Nussmischung nach eurem Geschmack ausreichend. Bei Wanderungen mit mehr als drei Stunden Gehzeit ist mehr, vor allem kohlenhydratreicher Proviant empfehlenswert – als Ergänzung zu den erwähnten Snacks zum Beispiel ein Vollkornbrot mit Frischkäse oder ein Kornspitz mit Käse oder magerem Schinken. Gemüsesticks (Karotten, Gurken, Kohlrabi, Radieschen, Paprika etc.) mit einem gschmackigen Dip wie selbstgemachtem Kräutertopfen oder Hummus sorgen zusätzlich für Abwechslung.

Nach einer Wanderung gibt es für mich fast nichts Erfrischenderes als ein großes Glas Apfelsaft oder ein richtig kaltes (alkoholfreies) Bier! Beide Drinks enthalten natürliche Elektrolyte, die dem Körper gut tun und bei der Regeneration helfen. Ich kehre dafür gerne auf der Gamskogelhütte ein und lasse mir die kühlen Getränke und eine zünftige Brettljause auf der Sonnenterrasse schmecken. :-) Prost und bis bald in Zauchensee!

Mehr Infos zu den Sommerbergbahnen Zauchensee findest du hier.
Bildnachweis: Zauchensee Bergbahnen