Ein klimaneutrales Skigebiet – Geht das überhaupt?

Dass Reisen großen Einfluss auf die Natur hat, ist allseits bekannt. Besonders der Skiurlaub wird deshalb in den letzten Jahren kritisch betrachtet. Du hast bestimmt schon einmal davon gehört, dass Seilbahnbetriebe massiv in die Natur eingreifen würden. Durch die Errichtung neuer Skipisten und –Lifte, Beschneiung und Präparierung sowie Sommer-Erlebnismöglichkeiten am Berg werde, für alle sichtbar, in die Bergwelt eingegriffen. Viele dieser Vorwürfe sind jedoch haltlos und nicht mehr zeitgerecht. Um das Berg- und Naturerlebnis des Snow Space Salzburgs auch für zukünftige Generationen zu erhalten, wurde eine Energiebilanz für die Bergbahnen erstellt und ein wissenschaftlicher Beirat für Klima, Umwelt und Biodiversität installiert, der die Tätigkeiten der Bergbahnen, auf dem Weg zum klimaneutralen Skigebiet, begleitet und unterstützt.
Die ExpertInnen am Weg zum klimaneutralen Skigebiet: Ulrike Pröbstl-Haider beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Forschung für einen nachhaltigen, umweltverträglichen Tourismus. Ihre umfassenden Fachkenntnisse schlagen sich in allen unseren Planungen und Tätigkeiten nieder.
Univ.-Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Ulrike Pro¨bstl-Haider - Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung der BOKU Wien
Die Forschungen von Thomas Bausch liegen im Bereich des demografischen Wandels und Klimawandels im Destinationsmanagement, im nachhaltigen Tourismus sowie im Verbraucherverhalten im Tourismus. Sein Fachwissen fließt vor allem in den Aspekten des Gästeverhaltens und der Gestaltung unseres Angebots ein.
Prof. Dr. Thomas Bausch - Hochschule München, Fakultät für Tourismus; Freie Universität Bozen, Destination Management und Entwicklung; Leitung des Alpenforschungsinstituts in Bayern
Florin Florineth ist Experte für Vegetationstechnik und Landschaftsbau im Alpenraum. Seine Expertise findet vor allem in der Pisten- bzw. Anlagenplanung Anwendung und ist ein perfekter Partner hinsichtlich der Praxisumsetzung durch die Grundeigentümer.
Prof. em. Dr. Florin Florineth – Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau, BOKU Wien, emeritiert
Wie CO2-intensiv ist ein Skitag wirklich und wie kannst du auf dem Weg zum klimaneutralen Skigebiet beitragen? Wie du deinen Ausflug auf den Berg so emissionsarm und mit möglichst wenigen Eingriffen in die Natur gestaltest, erfährst du in diesem Beitrag.

120 Pistenkilometer oder 7,14 km mit dem Auto?

Gemeinsam mit ClimatePartner wurde der Energieverbrauch aus der Wintersaison 2019/20 errechnet und ein CO2-Fußabdruck erstellt. Das Ergebnis: Der Gesamt-CO2-Ausstoß von 4.148 kg, verteilt auf durchschnittlich 1,8 Mio. Skitagen in der Saison 19/20, ergibt einen Emissionswert von 2,30 kg pro Skigast. Dies entspricht ungefähr einer Strecke von 7,14 km mit dem Auto, 2,5 Waschgängen bei 60 °C oder einem Ladysteak aus 180g Rindfleisch.Zu einem perfekten Ausflug in die Pongauer Bergwelt gehört natürlich auch eine Einkehr in die Berggastronomie. Mit letzterem Vergleich wird hier jedoch schnell deutlich, dass ein großer Teil der Emissionen in der Gastronomie in der Küche entstehen. Durch die richtige Sommerbewirtschaftung können die Skipisten von monotonen Sportflächen zu attraktiven und vielfältigen Lebensräumen für viele Pflanzenarten, Insekten, Wildbienen und ähnlichem werden, welche als hochwertige Weideflächen der regionalen Almwirtschaft dienen. „Wir haben das große Glück, hier in einer Almwirtschaft zu leben und für mich ist es das Wichtigste, dass man das auch nutzt. Das ist für mich Nachhaltigkeit.“, meint Martina Rohrmoser von der Haibenalm in St. Johann. Durch die Regionalität der Lebensmittel kann bereits ein Teil der CO2-Emissionen eingespart werden.

Um das Ziel des klimaneutralen Skigebiets zu erreichen, spielst du als Gast außerdem eine tragende Rolle. Du kannst durch dein Handeln am Berg mithelfen, die Natur der Salzburger Bergwelt intakt zu halten, damit auch zukünftigen Generationen ein unbeschwerter Ausflug ermöglicht werden kann. Einige Anregungen, wie du bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes und helfen kannst und Eingriffe in die Natur bestmöglich verhindern kannst, erhältst du hier:

1. An- und Abreise

„Wenn man einen normalen Skiurlaub betrachtet, ist die Anreise der wesentliche Faktor, der den größten CO2-Fußabdruck erzeugt.“, berichtet Univ.-Prof.<sup>in</sup> Dipl.-Ing.<sup>in</sup> Dr.<sup>in</sup> Ulrike Pröbstl-Haider. Steigst du also vom Auto auf die Bahn um, kannst du große Mengen an Emissionen einsparen. Um dir die Anreise mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln schmackhaft zu machen, gibt es, im Sommer sowie im Winter, ein Kombi-Ticket für dich. Nützliche Tipps, zur Anreise mit der Bahn erhältst du zudem in diesem Blogbeitrag: https://www.bloghuette.at/2019/12/mit-dem-zug-ins-pure-skivergnuegen-9-tipps-fuer-eine-stressfreie-anreise-ins-snow-space-salzburg/

Solltest du statt mit der Bahn, mit dem Elektro-Auto anreisen, dann bietet man dir im Snow Space Salzburg an vielen Einstiegsstellen in das Skigebiet Ladestationen an, damit du dein Auto sorglos aufladen kannst, während du die frische Bergluft genießt.

2. Mülltrennung im Skigebiet

Mit dem Seilbahnbetrieb sammelt sich auch einiges an Müll auf dem Berg an. Deshalb wird nach der Schneeschmelze im Frühjahr, eine Säuberungsaktion auf unseren gesamten 400 Hektar Pistenfläche durchgeführt und der liegengebliebene Müll von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern manuell aufgesammelt. Während der Saison unterstützen wir die Hüttenwirte im Skigebiet bei der Mülltrennung. Von jenen Betrieben, die keinen direkten Anschluss an das Straßensystem haben, wird der Müll mit unseren Pistenraupen abtransportiert. Auch du kannst ganz einfach dabei helfen, Müll auf unseren Bergen zu vermeiden. An all unseren Liftstationen befinden sich Abfalleimer. Solltest du deine Verpflegung selbst mitbringen, achte bitte darauf, dass du wiederverwendbare Behältnisse, wie Brotdosen, Bienenwachstücher und Mehrwegflaschen verwendest. Besonders wichtig ist jedoch, dass du keinen Abfall in der Natur hinterlässt, denn sogar Bananen- und Orangenschalen benötigen bereits ein bis drei Jahre, Zigarettenstummel 10 bis 15 Jahre und Aluminiumpapier sogar 200 bis 400 Jahre, um vollständig zu verrotten.

3. Bleib am richtigen Weg

Ein wichtiger Punkt in der Verhaltensweise am Berg bezieht sich laut Pröbstl-Haider auf die Einhaltung des Wegesystems und dem ausgewiesenen Skiraum während des Winterbetriebs. Wildtiere stellen sich nämlich auf die touristisch genutzten Räume ein. Sie haben dort ein Raum-Zeit-Verhalten, dass an die Anwesenheit der Menschen angepasst ist und benötigen außerhalb dieser Bereiche Ruheräume, die respektiert werden müssen. Wildtiere finden im Winter nicht viel Futter und müssen daher mit ihren Energiereserven sorgsam umgehen. Werden sie in ihren Ruheräumen gestört, so setzt ihr Fluchtinstinkt ein, der ihnen viel von diesen Reserven abverlangt und sie enorm schwächt. Wanderungen, Mountainbike Touren oder Schneeschuhwanderungen querfeldein sollten daher vermieden werden.

4. Ausborgen statt Neukaufen

Ein Ausflug auf Drachi’s Klettersteig oder eine Skitour als Anfängerin oder Anfänger verleiten häufig zum Neukauf von Ausrüstungen, welche dann selten oder kaum genutzt werden. Für solche Fälle können in den umliegenden Sportgeschäften, häufig zu vergünstigten Preisen, Ausrüstungen ganz einfach ausgeborgt werden. Eine Liste an Skiverleihen, rund um die Einstiegsstellen ins Snow Space Salzburg, findest du hier: https://www.snow-space.com/de/winter/informationen-skigebiet/service/skiverleih

Sollten dich deine ersten Versuche überzeugt haben und du entscheidest dich zum Kauf deiner eigenen Ausrüstung, ist eine persönliche Beratung im Geschäft von großem Vorteil. Hier kannst du sicherstellen, dass deine gewählten Produkte die richtige Qualität haben und perfekt auf dich abgestimmt sind, damit du lange Freude daran hast.

5. Der Sommerausflug als Inspiration

Ein Sommerausflug in die Pongauer Bergwelt kann nicht nur zur Unterhaltung dienen, sondern auch ziemlich lehrreich sein. Der KUHbidu Erlebnisweg auf Wagraini’s Grafenberg vermittelt seinen großen und kleinen Besucherinnen und Besuchern beispielsweise wichtige Informationen zu den grasenden Vierbeinern. Jeden Donnerstag finden zudem geführte Touren durch den Themenweg statt, wobei ein Experte spannende Informationen zur regionalen Milchwirtschaft auf kindgerechte Art und Weise weitergibt.

Ihr seht, im Snow Space Salzburg wird großer Wert auf die Erhaltung einer intakten Natur- und Bergwelt getan. Es werden Maßnahmen umgesetzt, um weiterhin einen lebenswerten Raum zu gewähren und um euch einen Urlaub in herrlicher Natur zu bieten. Gemeinsam genießen wir die Pongauer Berge und alles, was die Region zu bieten hat. Bucht noch jetzt euren Urlaub und freut euch auf spannende, abwechslungsreiche und vor allem lehrreiche Stunden mit der gesamten Familie, in der Bergwelt des Snow Space Salzburg.
Mehr Infos zu diesem Thema findest du hier.
Bildnachweis: Lorenz Masser, Christoph Huber, Snow Space Salzburg