Ein BERGSOMMERTAG wie aus dem BILDERBUCH in FILZMOOS

Eine Wanderung – 3 Highlights – Gipfelsiege inklusive
Ein Bergsommertag wie aus dem Bilderbuch – ich denke nicht, dass ich mit dieser Aussage über meine Wanderung heute übertreibe! :)

Bereits früh morgens klingelt diesen Sonntag mein Wecker. Ich öffne die Vorhänge und schaue noch etwas verschlafen aus dem Fenster. Doch als die ersten Sonnenstrahlen mein Gesicht treffen, bin ich hellwach. Auf geht’s – auffi aufn Berg!Ich habe mir für den heutigen Tag gleich 3 meiner absoluten „Best of Filzmoos“ Ziele vorgenommen. Die Hofpürglhütte am Fuße der Bischofsmütze, das Almgebiet Rinderfeld und das Gipfelkreuz (1.990 m) auf der Sulzenschneid. Voraussetzung für diese Tour ist Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und eine gute Kondition. Wichtig ist auch, genügend zu trinken mitzunehmen. Es gibt zwar zwischen Hofpürglhütte und Sulzenschneid ein paar Bäche, jedoch gibt es keine Einkehrmöglichkeit. Und nicht zu vergessen: Sonnenschutz und gut eincremen!

Von der Hofpürglhütte zum Rinderfeld und weiter auf die Sulzenschneid

Die erste Etappe: von der Mautstelle Filzmoos zur Hofpürglhütte

Die Temperaturen im Juli können ganz schön warm sein, daher starte ich meine Tour bereits um 7.00 Uhr morgens bei der Mautstelle in Filzmoos. Über den Natur- und Wanderlehrpfad in Richtung Hofalm starte ich die erste Etappe meines heutigen Bergabenteuers. Der Wanderweg führt anfangs durch den Wald, bis ich auf den Weg hinter dem Wallehengut gelange. Ich folge der Beschilderung weiter in Richtung Hofalm und biege nach ca. 500 Metern links in Richtung „Abzweigung Aualm“ bzw. Hofpürglhütte ab. Von der Abzweigung Aualm geht es für mich weiter Richtung Marcheggsattel, wo ich beim Wegweiser „Hofpürglhütte über Wiesenhöhe“ (Weg Nr. 34C) rechts abbiege. Der Steig führt anfangs durch den Wald und weiter durch ein etwas verwachsenes Gelände steil bergauf in den Hochwald bis zur „Wiesenhöhe“. Die bunte Blumenvielfalt lässt mich knapp unter der Kammlinie etwas innehalten. Auch zahlreiche Walderdbeeren finde ich am Weg. Mit zunehmend schönen Ausblicken geht es entlang des Rückens des Marcheggs weiter. Angekommen auf der sogenannten „Wiesenhöhe“ entdecke ich sogar ein kleines Hochmoor und genieße den direkten Blick auf unsere „Königin der Berge“, die Bischofsmütze. Ab der Wiesenhöhe führt nun ein Steig, teilweise über felsiges Gelände, steil bergauf, bis vor mir die Hofpürglhütte auftaucht. Nach gut 2 Stunden habe ich das erste Ziel meiner heutigen Wanderung also erreicht.

Die zweite Etappe: von der Hofpürglhütte zum Rinderfeld

Die Hofpürglhütte gibt es bereits seit 1902 am Fuße der Bischofsmütze – ein wirklich einzigartiger Platz, welcher damals für die Schutzhütte ausgesucht wurde. Das Plateau auf dem Hofpürgl wurde der Geschichte nach als bester und schönster Ort ausgewählt. Davon lassen sich bis heute Wanderer und Kletterer, beim atemberaubenden Ausblick auf die Bergwelt ringsum, gerne überzeugen. Auch ich genieße den herrlichen Ausblick und vor allem die wohltuende Ruhe am Morgen. Die Terrasse auf der Alpenvereinshütte habe ich für mich allein und dort gönne ich mir auch eine kleine Stärkung, bevor es für mich weiter geht zu meinem nächsten Ziel, dem Rinderfeld.

Die Wanderung von der Hofpürglhütte zum Rinderfeld ist durchaus anspruchsvoll und führt größtenteils über den eindrucksvollen Höhenwanderweg „Linzer Steig“ (Weg 47 A) mit grandiosem Weitblick. Ich habe zwar genug Zeit eingeplant und würde gerne noch die Stille der Natur genießen, doch die Wanderung am Südhang entlang ist sehr sonnig und an heißen Tagen, so wie heute, empfiehlt sich ein früher Start – also weiter geht´s!

Der Linzer Steig führt über teils sehr gerölliges Gelände quer durch die unteren Wände der Bischofsmütze und des Gosaukamms. Diese unvergleichbaren Ausblicke halte ich zwar auf zahlreichen Bildern fest, doch am besten erlebt man es selbst! Die Macht der Berge auf uns Menschen ist immer wieder faszinierend. Der Bischofsmütze so nahe zu sein, lässt mich wieder spüren, wie „klein“ wir Menschen doch sind. Sie möchte uns daran erinnern, den Reichtum des eigenen Lebens zu erkennen. Das Ritual am Fuße der Bischofsmütze, im Zuge des Salzburger Gipfelspiels, hilft dabei, dass man den Blick auf die kleinen kostbaren Dinge schärft.

Dankbar für dieses wunderschöne Fleckchen Erde geht es weiter bis zum nächsten wunderbaren Platz, dem Almgebiet Rinderfeld (Weg 47 B). Wie der Name schon preisgibt, treffe ich hier auf viele Rinder, aber auch auf Schafe und Pferde. Rundherum blühen die Almrosen in einem intensiven Rosa, das saftige Grün der Almböden, tausende kleine Blüten entlang des Weges – einfach herrlich! Dazu die angenehme Stille und der Ausblick auf die umliegenden Berge wie Bischofsmütze, Steiglkogel, Kramer-Spitzen, Hochkesselkopf, Torstein und Rettenstein.

Am oberen Rinderfeld angekommen, suche ich mir ein schönes Plätzchen, wo ich mich nochmals stärke, denn ein Aufstieg steht mir noch bevor. Es dauert nicht lange, da werde ich von Noriker-Pferden mit ihren Fohlen entdeckt, die mich gleich neugierig anstupsen. Auch wenn ich keine Angst von den schönen Tieren habe, habe ich trotzdem etwas Respekt und halte daher genügend Abstand.

Die dritte Etappe: vom Almboden Rinderfeld auf die Sulzenschneid

Somit ist auch das 2. Ziel des heutigen Wandertages erreicht – fehlt nur noch eines: die Sulzenschneid. Gut gestärkt und energiegeladen nehme ich auch die 3. Etappe in Angriff. Nach einer guten halben Stunde baut sich die Sulzenschneid vor mir auf. Ein sehr steiler Weg, in Serpentinen verlaufend, führt auf die Sulzenschneid hinauf. Auf meinem letzten Stück wird mir so ziemlich alles abverlangt. Ich versuche langsam und mit stetigem Schritt die Steigung zu überwinden. Es ist bereits mittags und die Sonne ist stark, ab und zu kommt ein laues Lüftchen, über das ich mich sehr freue. :) Nach einer weiteren halben Stunde habe ich nun auch mein drittes Ziel erreicht. Stolz atme ich erstmals durch und genieße das atemberaubende Panorama. Doch es dauert nicht lange und ich werde gebeten, ein paar Erinnerungsbilder für ein paar Damen zu schießen. Ich entferne mich etwas vom Gipfelkreuz auf 1.990 Metern und finde ein ruhiges Platzerl, wo ich den Weg nochmals in aller Ruhe überblicke. „Es ist schon erstaunlich, welche Strecken man zu Fuß in ein paar Stunden Gehzeit zurücklegen kann“, denke ich mir, während ich wiederum die reine Natur genieße. Natürlich dürfen auch ein paar Fotos nicht fehlen und so suche ich noch den perfekten Spot für mein Bild des Tages ;), damit ich meine Mädels etwas neidisch machen kann.

So, jetzt aber knurrt mein Magen. Von nun an geht es nur noch bergab. „Gott sei Dank“ – denke ich mir, denn meine Kräfte lassen allmählich nach, muss ich ehrlich zugeben. Wichtig ist daher auch, knöchelhohe Schuhe zu tragen, denn einmal umknicken passiert sehr schnell, vor allem wenn man schon etwas müde ist.

Gemütliche Einkehr auf der Sulzenalm - Wallehenhütte

Über den Sulzenhals geht es weiter rechts bergab zu den Sulzenalmen (Weg Nr. 638), wo mir bereits der Duft von köstlichen Bauernkrapfen in die Nase steigt. Auf der Wallehenhütte werde ich herzlichst von Babsi, einer der Töchter der Wallehenhütte, begrüßt. Ich denke, ich habe mir ein Mittagessen verdient und gönne mir daher einen Bauerntoast und als Nachspeise einen köstlichen Bauernkrapfen mit frischer Marillenmarmelade, dazu gibt es herrlich duftenden Kaffee.Auf der Hütte ist reges Treiben und die ganze „Wallehen-Familie“ hilft an diesem Bilderbuch-Sonntag mit. Kinder toben am kleinen Spielplatz gleich neben der Hütte, es wird musiziert und dazu noch der Ausblick auf die umliegende Bergwelt – ein perfekter Ausklang für meinen Wandertag.

Nach dem Essen und vielen netten Gesprächen trete ich über den Weg zur Hofalm, welcher erst über die Forststraße und dann über die Almwiesen führt, nun meinen Heimweg an. Von dort aus nehme ich den „Fidibus Sommer“ zurück ins Tal.

Schon etwas erschöpft, aber dennoch überglücklich komme ich zu Hause an. Wie ich schon sagte, das war ein Wanderwochenende ganz nach meinem Geschmack.PS.: Auf der Wallehenhütte kommt ihr nicht nur in den Genuss zahlreicher hausgemachter Spezialitäten und herzlicher Gastfreundschaft. Von der urigen Hütte aus kann man auch die schönsten Sonnenuntergänge erleben.

Info

Gehzeiten:

Mautstelle Hofalm – Einstieg Wiesenhöhe: ca. 40 Minuten
Einstieg Wiesenhöhe – Hofpürglhütte: 1 Stunde 30 Minuten
Hofpürglhütte über Linzersteig zur Sulzenschneid: 3 Stunden

Almen & Hütten entlang meiner Wanderung:
Hofpürglhütte 1.705 m
Wallehenhütte 1.611 m
Krahlehenhütte 1. 580 m
Oberhofalm 1.268 m
Unterhofalm 1.280 m

Bildnachweis: Sabrina Reisenberger