„Schnuraus – der Dank für einen guten Almsommer“

„Ach Kind, wia i nu Sennerin auf da Alm war, da war mei liabste Aufgab´, den Schnuraus für den Almabtrieb zu machen.“ Ich sitze gerade bei meiner Oma zu Hause und wir schwelgen in ihren Erinnerungen an den Almabtrieb, bei dem jedes Jahr im Herbst die Kühe von der Alm wieder ins Tal zurückgetrieben werden. Der Schnuraus, erklärt mir meine Oma, ist ein sehr traditionelles Gebäck, mit dem man sich für einen guten Almsommer bedankt. Noch heute wird dieser Schnuraus beim Almabtrieb an die Besucher verteilt und zugegeben, das ist immer mein persönliches kulinarisches Highlight im Herbst. Neben meinem kulinarischen Highlight liebe ich es im Herbst zu wandern. Die Almlandschaft ist so farbenfroh und dadurch, dass die Kühe und die meisten Almwirte schon im Tal sind, herrscht eine wohltuende Ruhe am Berg.„Oma, weißt du noch, wie ihr den Schnuraus gemacht habt und können wir das bei uns in der Küche auch machen?“, frage ich hoffnungsvoll. „Das Rezept werde ich nie vergessen, mein Kind, und ja es geht auch in unserer Küche“, antwortet meine Oma grinsend. Zwei Minuten später stehen wir schon in der Küche und unsere Schnurausproduktion kann starten.

Ein „Dampfl“ zubereiten. Dazu 2 EL Mehl, 1 EL Zucker, den Germ und 3 EL lauwarme Milch verrühren und an einem warmen Ort ruhen lassen – bis es das doppelte Volumen erreicht hat (ca. 15 min).
Die übrigen Zutaten lauwarm hinzufügen und gut durchkneten - Teig soll Blasen werfen.
Den Teig gut eine Stunde an einem warmen Ort ruhen lassen, bis sich die Masse verdoppelt hat.
Danach den Teig in Stücke teilen, diese Stücke zu einer Rolle formen und den Teig in kleine, rund daumennagelgroße Stücke schneiden.
Anschließend im heißen Fett goldbraun backen. Nach dem backen sollte der Schnuraus noch ein wenig abtropfen.
Mit Zimtzucker bestreut, ist der Schnuraus auch schon fertig und wird gleich vernascht – denn frisch schmeckt er, zumindest mir, am besten!
Bildnachweis: Katja Eggenhofer