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Wenn’s jede Woch a wenk liachter wird
Selbstgemachter Adventkranz von (c) Elisabeth Hartl
Hinter den Kulissen

Wenn’s jede Woch a wenk liachter wird

Advent ohne Adventkranz? Für mich nicht vorstellbar. Der festlich geschmückte Tannenkranz mit seinen vier Kerzen bedeutet mir genauso viel, wie meiner Tochter der Schokoadventkalender.

Selbstgebundener Adventkranz

Adventkranzbinden

So wie in vielen Familien hat es sich auch bei uns daheim so eingebürgert, den Adventkranz selbst zu binden. Ein paar Tage vorm ersten Adventsonntag holt daher mein Mann Tannengrün aus unserem Wald.

Meine Tochter Catharina und ich bereiten inzwischen den alten Reifen aus Stroh, etwas grünen Blumendraht und die kürzlich gekauften Schleifen und Kerzen vor. Mit meiner Gartenschere schneide ich die Tannenäste auf die passende Größe zu und Catharina legt sie zu kleinen Bündeln zusammen. Die Tannennadeln verströmen einen herrlich frischen Duft und so kommen wir bereits jetzt ein bisschen in vorweihnachtliche Stimmung.

Wir beginnen damit, die Tannenäste mit dem Draht an den Strohreifen zu binden. Bündel für Bündel – solange bis ein schöner gleichmäßiger Kranz entsteht. Anschließend befestigen wir die Kerzen und Schleifen. Wir sind mehr als zufrieden, denn dieses Jahr ist er uns ganz besonders gut gelungen.

Die Tannenäste werden zu bündeln zusammengefasst

Woher kommt dieser vorweihnachtliche Brauch überhaupt?

Der erste Adventkranz stammte von Johann Hinrich Wichern, einem evangelisch-lutherischen Theologen und Erzieher. Wichern nahm sich damals im sogenannten „Rauhen Haus“ in Hamburg armer Kinder an. Mit dem Adventkranz wollte er diesen eine Freude bereiten und die Zeit bis zum Heiligenabend verkürzen. In seiner ursprünglichen Form bestand der Adventkranz aus einem alten Wagenrad mit zwanzig kleinen Kerzen für die Werktage und vier großen Kerzen für die Sonntage. Knapp hundert Jahre später etablierte sich der Adventkranz dann auch in katholischen Gegenden und heute ist er aus unseren weihnachtlich geschmückten Wohnungen nicht mehr wegzudenken.

Fertiger traditioneller Adventkranz (c) Elisabeth Hartl

Die Symbolik des Adventkranzes

Dass jede Woche mit dem Entzünden einer weiteren Kerze das Licht stärker wird, ist ein Sinnbild für die steigende Vorfreude auf Weihnachten und die Geburt von Jesus Christus. Er wird im christlichen Glauben als “Licht der Welt” bezeichnet. Es gibt aber noch weitere Deutungen, so z.B. die Darstellung des Kranzes als Erdkreis und die der Kerzen als die vier Himmelsrichtungen. Das Grün der Tannenäste steht für Hoffnung und Leben.

Symbolik vom Adventkranz (c) Elisabeth Hartl

S’Liacht is do

„Wonns gonz stad wird und stü

Wort ma z’amm auf des G’fühl

Unsa Herz mocht sei Tür gonz weit auf….“

(Textpassage aus „S’Liacht is do“ von STOAHOAT & BAZWOACH)

So wie viele andere nehmen auch wir uns jeden Adventsonntag gerne Zeit und zünden gemeinsam die Kerzen unseres Adventkranzes an. Zuerst eine, dann zwei, dann drei, dann vier. Und jedes Mal strahlt das Licht heller. Vielleicht sollten wir das in diesem Advent ganz besonders intensiv genießen.

Bald ist der erste Adventsonntag (c) Elisabeth Hartl
Die erste Kerze des Adventkranzes ist entzündet (c) Elisabeth Hartl

Wie begeht ihr den Advent? Bindet ihr euren Adventkranz selber? Probiert es doch einmal!

Hier findet ihr einen von vielen weiteren Adventbräuchen aus unserer Urlaubsregion Salzburger Sportwelt.

Bildnachweis: Elisabeth Hartl


Berge sind meine Leidenschaft – so oft es nur geht, bin ich draußen unterwegs – mal alleine, mal mit meiner Familie, mal mit Freunden. Ich genieße es, in einer Region zu leben, die mir Sommer wie Winter so viele Möglichkeiten zum „im Freien sein“ gibt.

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