close
Wanderung aufs Hochgründeck – Der „Heiler“ im Salzburger Gipfelspiel
Wanderung Hochgründeck - St. Johann, wandern um den Kopf frei zu bekommen
Die schönsten Gipfel

Wanderung aufs Hochgründeck – Der „Heiler“ im Salzburger Gipfelspiel

Wohltuende Stille im Wald, die Friedenskapelle am Gipfel, eine klimafreundliche Berghütte und ein sagenhaft schöner Ausblick auf über 300 Gipfel: Am Hochgründeck (1.827 m) kommen Körper, Geist und Seele in Einklang und ein Ritual lädt dazu ein, inneren Frieden zu finden.

Hoch über St. Johann liegt der Ausgangspunkt für die Wanderung aufs Hochgründeck. Wer am Parkplatz „Steinbauer“ an der Talblickstraße nach dem Gipfel Ausschau hält, muss jedoch feststellen: Dieser ist von hier aus nicht zu erkennen. Eigentlich auch kein Wunder, gilt das Hochgründeck doch als einer der höchsten bewaldeten Gipfel der Alpen und das ist schon eine echte Besonderheit!

Wanderung Hochgründeck - St. Johann, wandern um den Kopf frei zu bekommen

So liegt das Ziel im Ungewissen, doch der Weg dorthin ist bestens beschildert. Beinahe drei Stunden lang geht es abwechselnd über Forststraßen und schmale Steige stetig bergan: Erst noch vorbei an idyllischen Bergwiesen, später durch den grünen Bergwald, der im Sommer herrlich erfrischt und mit seinen Licht- und Schattenspielen, Wurzelwegen und Vogelgezwitscher verzaubert. Am letzten Wegabschnitt sorgen unterhaltsame Naturinstallationen zum Thema „Musik“ für Unterhaltung: Ausprobieren und lauschen wird unbedingt empfohlen! Und ab hier ist es auch gewiss: Weit kann es nicht mehr sein! Einer der für mich schönsten Wegabschnitte war die letzte Gerade vor dem Heinrich-Kiener-Haus: Nun öffnet sich der Wald und der Himmel tut sich auf! Der Weg hat sich gelohnt! Die Belohnung in Form einer fantastischen Aussicht naht.

Wanderung Hochgründeck - St. Johann, wandern um den Kopf frei zu bekommen

Von der Hütte sind es noch weitere 15 Minuten bis zum Gipfel. Hier habe ich nicht den direkten Weg, sondern jenen über die St. Vinzenz-Friedenskirche gewählt und dort mehr Zeit verbracht als erwartet. Die Kapelle ist ein wahres Kleinod, das Gipfelbuch ein Schatz an Wünschen, Segenssprüchen und Danksagungen. Einige der Einträge haben mich zu Tränen gerührt: Sie lassen erkennen, mit welch großen Gefühlen Menschen auf die Berge gehen, was sie bewegt, wofür sie dankbar sind, mit welchen Schicksalsschlägen sie zu tun haben. In wenigen Zeilen erhält man Einblick in das Leben von Menschen, die man nicht kennt und denen man wohl nie begegnen wird. Und trotzdem fühlt man sich verbunden – im gemeinsamen Weg hier herauf und als empathischer Leser, der sich Heilung für sich und andere wünscht.

Wanderung Hochgründeck - St. Johann, wandern um den Kopf frei zu bekommen

Am Gipfel angekommen, lädt das Ritual des Salzburger Gipfelspiel dazu ein, sich ganz und gar mit diesem heilsamen Ort zu verbinden: Die Erde unter den Handflächen zu spüren, die Kraft des Platzes wahrzunehmen, bei sich selbst Frieden zu finden. Der Gipfel mit Wiesen und Holzbänken lädt zum Bleiben: Warum jemals wieder weg von hier?! Die Aussicht ist phänomenal – von der Erlebnisburg Hohenwerfen bis hin zu rund 300 Gipfel – und man selbst fühlt sich als Mittelpunkt der Welt.

Wanderung Hochgründeck - St. Johann, wandern um den Kopf frei zu bekommen

Dennoch ist es irgendwann Zeit, den Rückweg anzutreten: Im Heinrich-Kiener-Haus lohnt sich eine Einkehr. Das Schutzhaus wird zu 100 % mit Strom aus eigener Erzeugung betrieben, ist Klimabündnispartner und wurde mit dem Österreichischen Umweltzeichen prämiert. Gekocht wird auf dem Holzofen und was soll ich sagen? Die Kaspressknödel-Suppe vollendet das irdische Glück, bevor es durch den Wald wieder zurück ins Tal geht. Wer sich Heilung ersehnt, sollte ganzheitlich denken: Körper, Geist und Seele wollen genährt werden. Am Hochgründeck ist das der Fall.

Wanderung Hochgründeck - St. Johann, wandern um den Kopf frei zu bekommen

Tipps & Infos: 

Hier erfährt ihr alles über das Salzburger Gipfelspiel

Und hier gibt es näheres zum Hochgründeck

Bildnachweis: Salzburger Sportwelt


"Die Welt in Worte zu fassen, bedeutet auch, sie – in gewisser Weise – neu zu erfinden: Es gibt kaum etwas, das noch nicht beschrieben wurde. Dennoch lohnt es sich immer wieder, neue Worte zu finden. Davon bin ich zumindest überzeugt. Als selbstständige Texterin, Journalistin und Autorin gehört das geschriebene Worte zu meinem Alltag. Schreiben ist für mich nicht Beruf, sondern Berufung: Schon als 12-jährige habe ich mein Spielzeug gegen eine mechanische Schreibmaschine ausgetauscht. Seit 2004 betreue ich zahlreiche renommierte Unternehmen in Österreich und Deutschland, wobei mein Schwerpunkt ganz klar auf den Bereichen Salzburg und Tourismus liegt. So schreibe ich unter anderem für die Salzburger Sportwelt, Flachau, Radstadt, die Großglockner Hochalpenstraße, die Salzburger Burgen und Schlösser oder die SalzburgerLand Tourismus GmbH. 2014 erschien mein Buch „Beste Aussichten im Salzburger Land. 66 Lieblingsplätze und 11 Almhütten“. Darin stelle ich sehenswerte Ausflugsziele vor und verrate so manch persönlichen Lieblingsplatz. Weitere Bücher, die von mir bisher erschienen sind: „Köstliches von der Müllerin“ (Dort-Hagenhausen, 2014)
 „Das große, kleine Buch: Imker werden“ (Servus, 2015) 
„Das große, kleine Buch: Die Großglockner Hochalpenstraße anders erleben“ (Servus, 2016) "

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

INSTAGRAM FEED

Folge uns auf Instagram