Es gibt doch nichts Schöneres, als mit der ganzen Familie wandern zu gehen. Egal, ob es eine kleine Familie ist, mit Eltern und Kind, oder eine Großfamilie, mit Oma, Opa, Cousinen, Cousins, Tanten und Onkel. Jeder, der halt Zeit und Lust hat.
Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie es früher war, als ich klein war – am Anfang war ich immer top motiviert, zwischendurch war es mir dann meistens zu anstrengend, aber oben angekommen, habe ich mich dann immer um so mehr gefreut. Der wunderschöne Ausblick von der einen Bergseite zur anderen und das in jede Richtung. Wer in Wagrain-Kleinarl noch nie am Berg war und das mit eigenen Augen gesehen hat, kann sich das gar nicht vorstellen. Ein magischer Moment.
Heute gehe ich mit der Großfamilie wandern. Meine Aufgabe ist es, eine Wanderung auszusuchen. Es soll nicht zu schwierig für die Kinder sein, nicht zu weit weg und nicht zu anstrengend. Puh, das ist gar nicht so einfach. Zum Tappenkarsee? Hm, da waren wir schon so oft. Zur Wagrainer Alm/Arzkendl? Da könnte man mit dem Auto auch schon einen Teil rauffahren. Aber dann sind das nur noch 30 Minuten zu Fuß, das machen wir lieber an einem Tag, an dem wir nicht so viel Zeit haben. Auch die Wanderung zur Jausenstation Grub schau ich mir mal an. Sogar mit dem Kinderwagen möglich. Hm, Kinderwagen haben wir eigentlich keinen dabei, aber der Spielplatz oben ist cool. Die Wanderung von der Edelweiss-Alm zur Berghofalm mochte ich auch immer gern, aber da heuer die Flying Mozart neu gebaut wird, fährt ja die Gondel nicht. Besser auch erst nächstes oder übernächstes Jahr. Auch die Grünen Pfade im Tal kennen die Kinder schon alle. Ich hab‘ die perfekte Wanderung für heute gefunden!
Glück für mich, dass viele Kinder dabei sind, da schaffe ich es auch das Tempo mitzuhalten. Ich hoffe, dass die Wanderung zur Kleinarler Hütte, über die Kurzeggalm, nicht zu anstrengend für die Kleinen ist. Ich muss sie nur bei Laune halten. Da fällt mir ein, ich hab‘ ja extra das Büchlein „Spielend wandern“ von den Wanderdörfern mitgebracht! Vielleicht finde ich da ja eine coole Aufgabe für den Weg nach oben.
„Ein Hut, ein Stock, ein Damenunterrock“, lache ich laut. Das kenne ich noch aus meiner Kindheit, das wär ja schon eine gute Idee. „Wald-Boccia“ – das kenne ich eher vom Strand, aber wieso nicht? Also sammeln wir mal einige Zapfen, suchen uns einen außergewöhnlichen Zielstein und suchen uns einen geeigneten Platz, der nahezu flach ist. Der Kleinste darf den Zielstein legen, also einfach irgendwo hin, anfangs nicht zu weit weg. Mit der Ferse ritze ich eine kurze Linie in die Erde, die als Startlinie dienen soll. Naja, sehen tut man die nicht sehr gut. Da kommt meine Cousine mit einem Blumenstrauß und markiert damit die Linie neu. Gute Idee, darauf hätte ich auch kommen können. Alle stellen sich auf und werfen hintereinander die Zapfen auf den Zielstein. Wer am wenigsten weit vom Stein entfernt ist, gewinnt! Guess what, ich hab verloren, ob absichtlich oder nicht? Das lasse ich euch entscheiden 😉
Beim nächsten Bach bauen wir kleine Blätterfloße. Dafür sammeln wir große Blätter, die wir dann in einen kleinen Bach legen. Auf einem unserer Blätter ist eine Fliege gelandet! Nun hat unser Floß sogar einen kleinen, blinden Passagier. Das sieht so cool aus, wie das Wasser mit den Blättern spielt.
Oben auf der Hütte wird noch fleißig in den Wanderpass gestempelt, wir genießen noch die Sonne und wir freuen uns schon auf die nächste Familienwanderung.
Bildnachweis: Wagrain-Kleinarl, Anuja Tilj – pixabay
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