Sahnig süße Schokoschätze

Vanillekipferl, Kokosbusserl, Linzer Augen - die Kekse-Klassiker … Habt ihr auch mal Lust auf was Neues? Jedes Jahr im Dezember wird aus unserer Küche eine Weihnachtsbackstube. Nun stellt sich wie immer die wichtigste Frage: „Welche Sorten und wie viele davon?“ Der erste Gedanke fällt natürlich auf die klassischen Weihnachtsschleckereien – Vanillekipferl und Kokosbusserl? Oder nur Linzer Augen? Irgendwie habe ich mal Lust auf was Neues. Die Stille Nacht Praline von Wagrain-Kleinarl bringt mich auf die Idee – Kekse mit gebrannten Mandeln! Ob es dafür schon ein Rezept gibt? Nach kurzer Recherche finde ich ein tolles. Mmmmmh sieht das lecker aus.

Los geht’s! Zu allererst bereite ich den Teig zu: Dafür die weiche Butter mit dem Zucker kurz aufschlagen, dann zwei Eier unterrühren. Das Mehl und eine Prise Salz hinzu, das Ganze zu einer Kugel formen und für 45 Minuten in den Kühlschrank legen.So, in der Zwischenzeit bereite ich die gebrannten Mandeln zu. Laut Rezept also einfach Wasser, Zucker und Zimt in einer beschichteten Pfanne aufkochen lassen und die Mandeln dazu geben. Ob das wirklich so einfach ist? Naja, versuchen kann ich’s ja mal.

Nach einiger Zeit rühren, verdunstet das Wasser und der Zucker wird wieder krümelig. Komisch, soll das wirklich so sein? Im Rezept steht: „Rühren bis es Fäden zieht.“ Also Fäden sind da weit und breit nicht zu sehen. Mehr Hitze? Weniger rühren? Da sind ja welche! Dann habe ich ja doch alles richtig gemacht. Überraschenderweise kleben die Mandeln gar nicht zusammen. Zum Abkühlen lege ich die gebrannten Mandeln auf ein kaltes Backblech, welches ich vorhin schon mit Butter eingefettet habe. Mhhh, ein weihnachtlicher Duft im ganzen Haus.
Perfektes Timing – genau in diesem Moment klingelt mein Timer für die Ruhezeit des Teiges. Ich rolle den Teig aus und steche die Kekse mit einer runden Form aus. Optimal wäre es, wenn die Anzahl durch zwei teilbar ist, falls nicht, kann ich Schleckermaul wenigstens kosten.
Während die Kekse nach dem Backen abkühlen, mache ich mich an die Füllung. Ich erwärme das schnittfeste Nougat über einem Wasserbad. Das könnt ihr übrigens stehen lassen, das benötigen wir später noch. Währenddessen hacke ich einen Teil der gebrannten Mandeln und gebe sie dazu. Das flüssige Nougat streiche ich dann auf meine Kekse und setze ein zweites Keks darauf. Wie ein Sandwich eben. Ein kleiner Tipp: Wenn ihr die Füllung auf die Unterseite der Kekse gebt, sieht man am Ende die schönen Seiten der Kekse außen. In meinem Fall egal, da ich sie sowieso noch in Schokolade tunke. Alternativ könnt ihr die Kekse auch mit Marmelade befüllen. Die Füllung etwas trocknen lassen, damit die Keksteile beim Überziehen nicht wieder zerfallen.
Nun wird es Zeit für die Schokolade. Ich erwärme die Zartbitterkuvertüre mit etwas Sahne über dem Wasserbad. Wichtig ist, dass die Kuvertüre sehr flüssig ist. Dadurch bekommen die Kekse eine gleichmäßige Oberfläche. „Die Kekse durch die Schokolade ziehen.“ Hmmm… Die Kekse sollen komplett mit Schokolade überzogen werden, wie soll das denn bitte gehen, ohne Abdrücke zu hinterlassen? Oh, das ist ja viel einfacher als gedacht. Die Kekse in die Schokolade legen, mit einer Gabel ein paar Mal umdrehen und dann mit der Gabel an der Unterseite herausheben und auf ein Kuchengitter legen. Dass das wirklich so gut funktioniert, hätte ich nicht gedacht. Ich setze obendrauf noch eine gebrannte Mandel und fertig ist das Meisterwerk.

Anleitung

1. Für den Teig die Butter mit dem Zucker kurz aufschlagen, bis sich beides gut verbunden hat.
2. Eier dazugeben und unterrühren.
3. Mehl und Salz dazugeben und nur kurz unterrühren.
4. Aus dem Teig eine Kugel formen, platt-drücken und in Klarsichtfolie einschlagen. Für 45 Minuten in den Kühlschrank legen.
5. Während der Teig ruht, die gebrannten Mandeln zubereiten und dafür den Zucker zusammen mit Zimt und Wasser in einen Topf geben und unter Rühren (mit Holzlöffel) aufkochen lassen.
6. Die ungeschälten Mandeln dazugeben und alles so lange kochen lassen, bis die Flüssigkeit komplett verdampft ist. Die Masse wird aufschäumen, aber das ist ok.
7. Sobald die Flüssigkeit weg ist, wird der Zucker wieder kristallisieren. Unter ständigem Rühren weiter erhitzen, bis der Zucker anfängt zu karamellisieren. Nach Möglichkeit den Zucker nicht komplett karamellisieren.
8. Wenn die Mandeln mit geschmolzenem Zucker bedeckt sind, dabei aber auch noch einige Zuckerbrocken miteingeschlagen werden, sind die gebrannten Mandeln perfekt.
9. Auf ein Backblech mit Backpapier schütten und mit dem Holzlöffel darauf verteilen. Auf keinen Fall anfassen! Ihr verbrennt euch die Finger dabei!
10. Abkühlen lassen und dann zusammenklebende Mandeln auseinanderbrechen und in einem luftdichten Behälter lagern, falls ihr die Mandeln länger aufbewahren wollt (den Schritt kann man auch schon einen Tag vorher machen).
11. Den Backofen auf 175°C vorheizen. Ein Blech mit Backpapier auslegen und zur Seite stellen.
12. Den Teig auf einer bemehlten Fläche dünn ausrollen (etwa 1/2 cm) und Kreise mit einem Durchmesser von etwa 4,5 cm ausstechen.
13. Auf das Backblech legen und für 11-12 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. So oft wiederholen, bis der Teig komplett aufgebraucht ist.
14. Für die Füllung ca. 100g der gebrannten Mandeln (der Rest ist für die Dekoration) fein hacken (wenn ihr zu große Stücke drin hab, gibt das später Probleme).
15. Das Nougat mit der Butter in einen Topf geben und über Wasserbad schmelzen. Die gehackten Mandeln dazugeben und unterheben.
16. Die Creme auf die Hälfte der Kekse verteilen (geht am besten mit einem Spritzbeutel mit großer Öffnung) und dann mit einem zweiten Keks zu einem Sandwich zusammendrücken.
17. Die Schokolade grob hacken und dann zusammen mit der Butter über einem Topf mit köchelndem Wasser langsam schmelzen lassen und glattrühren.
18. Die Keks- Sandwiches durch die Schokolade ziehen, damit sie komplett mit Schokolade umhüllt sind, auf ein Gitter legen, eine gebrannte Mandel daraufsetzen und dann trocknen lassen.

Übrigens könnt ihr die gebrannten Mandeln, falls welche überbleiben, perfekt verschenken. Einfach ein kleines Glas mit den Mandeln befüllen, ein kleines Etikett erstellen, draufkleben und fertig!

Bildnachweis: Belina Huttegger