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Lehrling der Zeit
Regional Kochen
Kulinarik

Lehrling der Zeit

Brotsuppe, Pongauer Oliven und Holzknechtmuas

Der Film „Lehrling der Zeit“ zeigt, wie es sich anfühlt, in einer schier aussichtslosen Zeit, Schritt für Schritt nach vorne zu gehen. Er bietet einen lehrreichen, humorvollen und spannenden Blick auf das Leben der Vorfahren aus dem Pongau und das der Gegenwart – in der regionale Lebensmittel und deren Erzeuger immer größere Bedeutung erlangen.

Regional Kochen

Beim Walking Dinner kocht Rudi Pichler live und lädt zum Essen. Dabei dient die Show-Küche des Films „Lehrling der Zeit“ als Bühne. Die Besucher erwartet ein 4-Gänge-Menü mit sorgsam ausgewählten Zutaten. Durch seine Zeitreise im Film lernt der Koch nämlich die Werte regionaler Lebensmittel wieder neu wertschätzen und interpretiert diese neu. Die Ergebnisse könnt ihr selbst probieren.

Bei den Veranstaltungen wird zuerst der Film gezeigt, danach lädt Rudi Pichler zum Walking Dinner. Das funktioniert ganz einfach: Jeder kriegt ein Holzbrett mit dem ersten Gang. Danach werden die leeren Schüsserl einfach mit dem nächsten Gang getauscht. Wir durften folgendes Menü genießen:

Regional Kochen

Brotsuppe | Roggenbrot aus dem Holzofen mit Sauerbutter | Blattbrot
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Wildkräutersalat mit Hirschkalb | Pongauer Oliven
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Topinamburchips auf Topinamburcreme
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Festtagsbraten mit Krautsalat und Spinatknödel
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Holzknechtmuas

Besonders angetan haben es uns das Blattbrot sowie das Holzknecht-Muas. Die Rezepte möchte ich euch nicht vorenthalten! (ihr findet sie am Ende dieses Beitrages)

Regional Kochen

Rudi Pichler berichtet: „Durch die gedankliche Zeitreise in die Nachkriegszeit lernte ich die Wertigkeit der Lebensmittel neu schätzen und somit bereite ich die damals vorhandenen Produkte mit den heutigen Möglichkeiten neu auf. Somit finden bei mir längst vergessene kulinarische Künste Einfluss in die moderne Küche und ich vereine traditionelle Wurzeln mit moderner Kochkunst. Regionalität steht dabei im Mittelpunkt. Mein Motto lautet aus heimischen Produkten von heimischen Produzenten.“

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Lehrling der Zeit – eine außergewöhnliche Zeitreise

Die Hektik des Alltages und die Schnelllebigkeit machen dem Chefkoch Rudi Pichler zu schaffen und er sehnt sich wieder nach kostbarem Leben und vor allem kostbaren Lebensmitteln. Im Film „Lehrling der Zeit“ begibt er sich auf eine außergewöhnliche Zeitreise.

Pongau 1945: Die deutsche Wehrmacht hat vor kurzem kapituliert. Die heimische Bevölkerung muss sich die wenigen verfügbaren Lebensmittel mit den heimwärts ziehenden Soldatenströmen teilen. Die Familie Windhager hofft auf eine Heimkehr des Vaters. Für die Mutter mit den fünf Kindern sind ein Stück Fleisch am Sonntag, ein Laib Brot sowie eine warme Stube etwas ganz Besonderes. Dieses Schicksal teilt die Bauernfamilie aber mit vielen anderen. Schon bald werden diese unglaublichen Lebensgeschichten nur mehr in Geschichtsbüchern und Chroniken stehen, die Erinnerungen daran verblassen.

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Die beiden Pongauer Simon Tasek (Produzent) und Rudi Pichler (Spitzenkoch) beleuchten in diesem Film die Wurzeln unserer kulturellen Identität, die von Werten geprägt sind, die heute aktueller sind denn je: Dankbarkeit, Wertschätzung, vom Zupacken und Zusammenhalten. Ebenso thematisiert der Film den Umgang mit Lebensmitteln, die damals das Überleben sicherten und die heute als Delikatessen der österreichischen Küche gelten. Die authentischen Szenen regen zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln an. Durch die Erfahrungen aus der Zeitreise gewinnen für Rudi Pichler die Lebensmittel auch in der heutigen Zeit wieder mehr Bedeutung. Dies gibt er bei seinen Walking Dinners an die Gäste weiter.

Gedreht wurde dieser Film in den Pongauer Gemeinden Wagrain, Flachau, Pfarrwerfen und im Goldegger Seehof sowie im Filmstudio „Bronxx“ in Bergheim und im Museum „Zum Pulvermacher“ in Elsbethen.

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Heimische Produkte von heimischen Produzenten

Die Lehre für Rudi Pichler aus dieser Zeitreise ist die große Wertschätzung von Lebensmitteln, die zur damaligen Zeit als Überlebensquelle für viele zum Teil sehr arme Menschen galten. Diese teilweise vergessenen Produkte interpretiert er ganz neu. Dennoch steht für ihn die Regionalität im Vordergrund. Er bezieht den Großteil seiner Lebensmittel von heimischen Produzenten, quasi vom Nachbarn. Und diese speziellen Lebensmittel verleihen, in Kombination mit den Kochkünsten von Rudi Pichler, den Gerichten einen ganz besonderen Geschmack.

Rezept drucken
Blattbrot
Portionen
Zutaten
  • 100 g Roggenbrot
  • 50 g Weizenbier dunkel
  • 50 g Eiweiß
  • 25 g Butter
Portionen
Zutaten
  • 100 g Roggenbrot
  • 50 g Weizenbier dunkel
  • 50 g Eiweiß
  • 25 g Butter
Anleitung
  1. Kleingeschnittenes altbackenes Roggenbrot in einen Topf geben und mit Wasser eben bedecken.
  2. Bier dazu und einmal aufkochen.
  3. Danach mixen und kurz überkühlen lassen.
  4. Anschließend Eiweiß und Butter dazu aufmixen, mit einer Palette dünn auf eine Silikonmatte (oder Backpapier) aufstreichen und bei 160 °C 10 min backen.
Rezept drucken
Holzknecht-Muas
Portionen
Zutaten
  • 250 g Weizenmehl
  • 250 g Wasser
  • 100 g Butterschmalz
  • 100 g Kirschen
  • Salz
Portionen
Zutaten
  • 250 g Weizenmehl
  • 250 g Wasser
  • 100 g Butterschmalz
  • 100 g Kirschen
  • Salz
Anleitung
  1. Wasser aufkochen und über das Mehl schütten, salzen und kurz mit dem Kochlöffel verrühren. Es dürfen noch Klumpen im Teig vorhanden sein.
  2. Danach in eine Pfanne mit heißem Butterschmalz geben. Bei mittlerer Hitze immer wieder „muasn“ (quasi umrühren), bis das Muas eine Konsistenz zwischen Kaiserschmarren und Zuckerbrösel hat.
  3. Zum Schluss werden Kirschen, Schwarzbeeren oder Äpfel unter das Gericht gemischt und serviert.

Tipps & Infos:

Alle Informationen zum Film „Lehrling der Zeit“ sowie zum Walking Dinner findet ihr auf: www.lehrlingderzeit.at

Bildnachweis: Lehrling der Zeit


Wandern, Mountainbiken im Sommer und noch viel lieber Skifahren und Skitouren im Winter. Wann immer es die Zeit zulässt, bin ich draußen zu finden und genieße die Natur in unserer schönen Bergwelt.

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