Das europäische Weihnachtskochbuch von Taliman Sluga hat mich von Anfang an sehr beeindruckt. Wieso? Aus über 40 verschiedenen Ländern findet ihr Rezepte auf über 220 Seiten verteilt. Außerdem ist es das Ergebnis des langjährigen Adventes der Kulturen in Wagrain-Kleinarl. Ich konnte gar nicht mehr aufhören die verschiedenen Weihnachtsrezepte durchzublättern und die verschiedenen Bräuche der unterschiedlichsten Länder kennenzulernen.
Ich nehme mir also vor ein Rezept aus dem Buch zu kochen. Leichter gesagt, als getan. Nach 20 Markierungen mit Post-its, habe ich meine Auswahl noch immer nicht getroffen. Deshalb sehe ich mir überall die Zutaten und die Zubereitung genau durch und entscheide mich dann zwischen dem rumänischen Sărmăluțe moldovenești mit Mămăliga und dem französischen Weihnachtsholzscheit Bûche de Noël schlussendlich für die Moldauer Krautwickel mit Maisbrei.
Also kaufe ich am Weg nach Hause noch alles ein und bereite die Zutaten vor. Sobald alle Bestandteile bereitstehen, blanchiere ich als allererstes den Krautkopf. Was ich vorher nicht wusste, dadurch aber lerne, ist, dass ich nicht gleich alle Blätter lösen soll, sondern zwischendurch noch einmal in das heiße Wasser geben soll. In meinem Fall sind die unteren Krautblätter noch starr und sie brechen beim Versuch sie einzurollen. Als kleinen Tipp von mir also einfach, wenn ihr bemerkt, dass die Krautblätter starrer werden, den Krautkopf noch einmal blanchieren. Das Faschierte würze ich und gebe es dann mit dem Reis zu den Zwiebeln in die Pfanne und die fertige Mischung teile ich in kleine Portionen.
Während die Krautwickel, übergossen mit der Sauce, im Ofen sind, bereite ich den Maisgries vor. Dafür brauche ich nur die Mischung aus Wasser, Salz, Butter und Joghurt aufkochen lassen und dann den Maisgries langsam einrieseln. Danach habe ich nur noch gerührt bis die Mămăliga eine breiähnliche Konsistenz erreicht. Ich bin überrascht wie schnell das geht. Als kleinen Farbklecks schneide ich noch Karotten in Streifen und glasiere sie in Butter und Zucker. Am Ende ein wenig Salz darüber und auch dieser Bestandteil ist fertig.
Sobald alle Komponenten fertig angerichtet sind, richte ich sie mit der Sauce auf dem Teller an – und fertig war Sărmăluțe moldovenești mit Mămăliga. Als vegetarische Variante könntet ihr die Krautblätter auch mit einer Mischung aus Tomaten, Reis und Schafskäse füllen und anstelle von Schmalz einfach Butter verwenden. Für die Veganer einfach Butter durch Margarine oder veganer Butter ersetzen und den Schafskäse entweder weglassen oder mit veganem Käse befüllen. Beim Maisgries einfach Joghurt weglassen oder eine vegane Alternative hinzufügen, wie zum Beispiel Soja Joghurt und als Ersatz für Butter wieder Margarine verwenden.
Das rumänische Gericht schmeckt sehr gut und die Zubereitung ist gar nicht so schwierig, wie anfangs gedacht. Die Zeit im Ofen dauert etwas lang, aber falls ihr einen Schnellkochtopf zur Verfügung hat, wird auch diese Zeit verkürzt. Außerdem könnt ihr das Gericht sehr schön anrichten und somit seinen Gästen ein wahres Kunstwerk servieren. Und mit den Karotten kommt auch noch ein kleiner Farbklecks ins Spiel. Noch ein kleiner Tipp zum Abschluss: Wenn ihr Gemüse nach dem Kochen in kaltes Wasser oder in ein Eisbad legt, behält es seine kräftige Farbe besser bei.
Portionen |
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- 1 Krautkopf
- Bohnenkraut
- 500 g Schweinefleisch faschiert
- 500 g Rindfleisch faschiert
- 4 EL gekochter Reis
- 2 Zwiebeln gehakt und gedünstet
- Öl
- Dille fein gehackt
- Salz, Peffer
- 1 EL Schmalz
- 1 L Sauerkrautwasser gemischt mit Suppe
- 100 g Tomaten passiert
- 1 Teil Maisgries
- 2 Teile Wasser
- Salz
- Butter
- Joghurt
Zutaten
Mamaliga
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- Für die Fülle Zwiebel in Öl oder Schmalz andünsten.
- Danach das Faschierte dazugeben und gleichmäßig umrühren, bis alles gut angebraten ist.
- Anschließend den Reis daruntermischen und würzen.
- Die Krautblätter nun mit dieser Masse füllen und zusammenrollen.
- In eine ofenfeste Form die Sarmalute abwechselnd mit dem übrigen klein geschnittenen Kraut einlegen.
- Mit der Sauce übergießen, bis die Sarmalute bedeckt sind.
- Ungefähr 1 bis 2 Stunden im Ofen garen. Im Schnellkochtopf geht es schneller. Vor dem Essen dann aber wieder zum Aufwärmen in den Backofen schieben. Man isst die Krautwickel mit Mamaliga und Créme fraîche.
- Mamaliga: Das Wasser bzw. die Wasser-Molke-Mischung mit etwas Salz zum Kochen bringen.
- Den Maisgries einrieseln lassen und danach den Topf vom Feuer nehmen, damit nichts anbrennt.
- Dann heißt es rühren, rühren, rühren, bis die Mamaliga die Konsistenz eines zähen Breis hat, was aber ziemlich schnell geht.
- Kurz vor dem Servieren ein gutes Stück Butter und Joghurt unterrühren.
- Bei Bedarf kann man noch nachsalzen.
Bildnachweis: Belina Huttegger
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