Wenn an den Wochenenden in der Vorweihnachtszeit zahlreiche Gäste von nah und fern unserem Adventmarkt zum Filzmooser Kindl einen Besuch abstatten und die vielen selbstgemachten Werkstücke bestaunen, ahnt keiner, wieviel Arbeit und Aufwand dahinterstecken, um diesen Adventmarkt jedes Jahr wieder aufs Neue zu betreiben.
Ins Leben gerufen wurde der Adventmarkt von der Geschäftsführerin des Tourismusverbandes, Eva Salchegger. „Ein kleiner Adventmarkt ist ein ideales Zusatzangebot für unsere Gäste zur bereits weitum bekannten Weihnachtsidylle in der Hofalm“, erklärt sie. Also machte sie sich vor mittlerweile über neun Jahren daran, diese Idee auszuarbeiten. Unterstützt wurde und wird sie dabei von einer Handvoll freiwilligen Helfern. Das Ergebnis kann sich sehen lassen…
Als Veranstaltungsort wählte sie den Platz vor der Wallfahrtskirche. Umgeben von Kirchenmauer, Pfarrhof und Gemeindeamt findet dort der Adventmarkt statt, fernab von Straße und Verkehr, gut eingebettet und doch für jedermann leicht erreichbar.
Die fünf kleinen Holzhütten, darunter ein Lebkuchenhäuschen, allesamt extra für den Adventmarkt angefertigt, werden im Vorfeld mit Tannenreisig-Girlanden und Lichterketten weihnachtlich geschmückt. Dafür benötigt es viele fleißige Hände und diese sind – wie jeder weiß – in der Vorweihnachtszeit rar. Laternen und Tannenbäume in unterschiedlichen Größen zieren nicht nur den Eingang zum Adventmarkt, sondern verbreiten auch direkt am Platz eine heimelige Atmosphäre. Leise Weihnachtsmusik im Hintergrund und der Duft von Zimt und Weihrauch runden das Ambiente ab und laden zum Verweilen ein.
Eine der Adventhütten ist die sogenannte „Gastrohütte“. Dort kann man sich mit Glühwein, Punsch und Tee stärken. Für den kleinen Hunger zwischendurch werden Bosna angeboten, die sich immer großer Beliebtheit erfreuen, vor allem auch unter der einheimischen Bevölkerung. So ist es in den letzten Jahren beinahe schon Tradition geworden, dass sich die Filzmooser noch vor Saisonbeginn am Adventmarkt treffen und gemütlich bei Bosna und Heißgetränk gemeinsam mit den Gästen feiern. Die „Gastrohütte“ wird jedes Wochenende von einem anderen Filzmooser Verein betrieben, wobei ca. 6 bis 8 Arbeitskräfte pro Adventmarkt-Tag alleine schon für diese eine Hütte benötigt werden.
Die Hütten mit Ware und Werkstücken zu befüllen, ist immer wieder eine Herausforderung. Bereits im Spätsommer trifft sich die Projektgruppe „Advent“ unter der Führung von Eva Salchegger mehrmals und lädt in weiterer Folge Interessierte zu einem Treffen ein. Bei diesen Zusammenkünften erhält die Organisatorin einen ersten Eindruck, wer etwas zum Adventmarkt beitragen will. Wieviel dann letztendlich wirklich produziert wird, stellt sich allerdings immer erst kurzfristig heraus. Erst am Anlieferungstag bekommt sie einen genauen Überblick über die Menge an gebastelter Ware. Wichtig ist ihr, nur selbst gefertigte Erzeugnisse anzubieten. Dadurch grenzt sich der Filzmooser Adventmarkt auch von anderen Märkten ab, wo es vielfach nur noch industriell gefertigte Produkte zu kaufen gibt. Jeder, der etwas beim Adventmarkt in Filzmoos zum Kauf anbietet, ist verpflichtet, eine gewisse Zeit in einer der Hütten als VerkäuferIn zu arbeiten.
Wenn die Hütten endlich eingeräumt, die Waren hübsch präsentiert sind und alles fertig dekoriert ist, kann Eva Salchegger das erste Mal erleichtert durchatmen. Die Besucher lassen dann meist nicht lange auf sich warten und kommen gerne zu diesem kleinen, aber feinen Markt im Bergdorf. Ein attraktives Zusatzprogramm wie der Besuch des Nikolaus oder Einlagen von Bläser- und Anklöcklergruppen kommt immer besonders gut an und verhilft in der oftmals stressigen Adventzeit zu Ruhe und Besinnung.
Wenn unsere Gäste den Adventmarkt mit leuchtenden Augen und einem zufriedenen Gesichtsausdruck wieder verlassen, dann ist auch die Organisatorin glücklich und vergessen ist all der Aufwand für das Gelingen ihres Advent-Projektes.
Bildnachweis: TVB Filzmoos
Kein Kommentar