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Der Roßbrand – Familienparadies auf 1.770 Metern
Die 7 Gipfel der Salzburger Sportwelt - der Rossbrand
Die schönsten Gipfel

Der Roßbrand – Familienparadies auf 1.770 Metern

Der Roßbrand, der Hausberg Radstadts, ist immer einen Besuch wert. Ob mit dem Auto, dem Wanderbus, dem Bike oder so wie ich, zu Fuß. Das Panorama, das man auf dem weitläufigen Gipfel hat, wird man in dieser Form kein zweites Mal finden. Kein Wunder, dass auch dieser gut 1.770 Meter hohe Berg zu den ‚7 schönsten Gipfel der Salzburger Sportwelt’ zählt. Sie alle in meinem Urlaub zu besteigen – das ist das Ziel, dem ich mittlerweile schon ziemlich nahegekommen bin. Na dann, auf geht’s! Der nächste Gipfelsieg wartet!

360 Grad Panorama auf 150 markante Gipfel. Der Blick hinein in die Hohen Tauern bis zum Großglockner und dem Großvenediger. Dachstein und Bischofsmütze zum Greifen nahe, und das alles von einem auf 1.768 Meter liegenden Hochplateau aus, das man nicht nur zu Fuß und mit dem Bike, sondern auch per PKW und Wanderbus erreichen kann. Der Roßbrand ist schon ein außergewöhnlicher Berg. Die Radstädter bezeichnen ihn als ‚ihren’ Hausberg und besuchen ihn selbst immer wieder gerne. Für mich ist er einer der ‚7 schönsten Gipfel der Salzburger Sportwelt’, die zu besteigen ich mir in meinem Urlaub in den hiesigen Bergen vorgenommen habe. Und so lasse ich mein Auto in der schmucken Radstädter Altstadt zurück, fülle meine Wasserflasche noch einmal auf und marschiere in der Morgensonne in nördliche Richtung dem Gipfel entgegen. Doch bis dahin sind es noch gut und gern drei Stunden, auf denen ich nicht nur inniges Wanderglück erfahren, sondern auch viele Naturjuwelen entdecken werde.

Die 7 Gipfel der Salzburger Sportwelt - der Rossbrand

Der Hausberg der Radstädter

Ein bisschen fällt er ja schon aus der Reihe. Nachdem ich in den vergangenen Tagen auf dem Penkkopf, dem Hochgründeck und dem Spirzinger eher die Einsamkeit und Stille der Berge kennen lernte, tut sich hier am Roßbrand doch einiges. Was für eine willkommene Abwechslung! Kinder laufen neben ihren Eltern den Weg entlang, immer wieder überholen mich Bergläufer und dann und wann bitten mich auch Mountainbiker, ihnen kurz Platz zu machen. Der Berg der Radstädter scheint wirklich äußerst beliebt und ich lasse mich von der angenehmen Stimmung schnell anstecken. Nachdem ich zuerst auf Straßen durch die Stadt marschiert bin, ist der Weg 462 nun schmal und wunderschön und führt durch ein schattiges Waldstück gemächlich nach oben. Nach ca. der Hälfte des Marsches taucht die Jausenstation Bürgerbergalm idyllisch auf einer Lichtung auf. Aufgrund des großen Spielplatzes und der gemächlich auf der Wiese grasenden Tiere ist sie ein Paradies für Familien und bereits Ziel vieler meiner Mitwanderer. Ich trinke einen dampfenden Tee, fülle meine Wasserreserven abermals auf und mache mich alsbald wieder auf den Weg. Schließlich möchte ich ja zum Mittagessen oben am Gipfel sein.

Die 7 Gipfel der Salzburger Sportwelt - der Rossbrand

Generell ist die Wanderung auf den Roßbrand als leicht bis mittel einzustufen und für Familien mit trittfesten Kindern ohne Probleme zu schaffen. Trotzdem nehmen viele den äußerst beliebten Wanderbus, der mehrmals am Tag zum Parkplatz unterhalb des Gipfels fährt. Auch mit dem eigenen Auto kann man die mautfreie Panoramastraße befahren und muss nur noch 15 Minuten zu Fuß zurücklegen. Klar ist das komfortabel, ich bevorzuge trotzdem die Wanderung durch diesen wunderbar-kühlen Wald. Immer wieder erreiche ich an Lichtungen und nicht selten kann ich von dort aus einen Blick auf den imposanten 94 Meter hohen Richtfunkturm werfen, der sich mit seinem Grau malerisch vom grüngrünen Hintergrund abhebt. Welchen Blick man wohl von dessen Spitze aus haben muss? Bald, am Gipfel, werde ich es wissen. Mehrfach quert der Weg die Forststraße, nur um wenig später wieder im Dickicht zu verschwinden. So macht Wandern richtig Spaß. Gut eine Stunde nach der letzten Rast erreiche ich die Kammhöhe und der Weg ändert nun abermals sein Gesicht. Von nun an geht es nur mehr mäßig bergauf, immer wieder komme ich an spiegelglatten, tiefschwarzen Teichen vorbei und der Wald zieht sich schön langsam zurück. Auch wenn es noch ein Stück dorthin ist, der Gipfel und das Kreuz liegen nun direkt vor mir und scheinen zum Greifen nahe.

Die 7 Gipfel der Salzburger Sportwelt - der Rossbrand

„Herrgott, d’Hoamat ist schön“

Nach einer weiteren halben Stunde bin ich endlich da. Ich nehme den Rucksack von den Schultern, strecke mich der Sonne entgegen und lasse meinen Blick über den weitläufigen Gipfel streifen. Überall sind Gruppen von Menschen, lachen, machen Fotos voneinander oder liegen ganz einfach in der warmen Wiese und lassen sich sonnen. Schnell zieht mich das alte hölzerne Gipfelkreuz in seinen Bann und während ich langsam und barfuß über das Gras schreite, denke ich über den eingeschnitzten Spruch „Herrgott, d’Hoamat is schön“ nach. Wer das wohl geschrieben haben mag? Recht hatte er auf jeden Fall, denn jeder, der dieses gesegnete Stückchen Erde seine Heimat nennen darf, ist wahrlich gesegnet. Hinter dem Kreuz tauchen zwei monumentale Berge auf. Zum Greifen nahe scheinen sie zu sein. Dachstein, Bischofsmütze und dazu noch der Gosaukamm. Ich denke, schöner können Berge nicht sein. Ach ja, mit der Bischofsmütze habe ich noch ein Rendezvous. Doch das ist eine andere Geschichte.

Die 7 Gipfel der Salzburger Sportwelt - der Rossbrand

Schön langsam meldet sich dann auch mein Magen mit einem leichten, sonoren Knurren und ich ziehe mir die Schuhe an, um schön langsam weiterzugehen und einen Tisch auf der Terrasse der nahen Radstädter Hütte zu ergattern. Drei Stunden Wandern ist schon ganz schön anstrengend und da bin ich mehr als froh, als mich Ilse und Manfred in ihrem Reich begrüßen und mit Pongauer Spezialitäten verwöhnen. Herz, was willst du mehr? Nachdem ich mir dann auch noch eine Nachspeise gönne und in einem der Liegestühle kurz wegschlafe, wird es für mich Zeit, zurück ins Tal zu wandern. Am Gipfel lese ich mir noch die Panoramatafeln mit Wissenswertem über Geologie und die Entstehung der Alpenlandschaft durch, genieße ein letztes Mal für heute die Aussicht auf die Hohen Tauern und marschiere los. Da wohl gerade Abfahrt beim Wanderbus vom Parkplatz aus war, ist relativ wenig los und ich genieße die Stille hier oben am Berg. Und morgen? Da wartet der Gerzkopf mit seinen sagenhaften schwarzen Schwarzen Lacken. Auch einer der ‚7 schönsten Gipfel der Salzburger Sportwelt’. Ach, wie ich dieses Abenteuer liebe!

Was ich vom Rossbrand mitnehme:

  • Es ist egal wie man auf den Berg kommt. Hauptsache man kommt
  • Es ist schön, wenn sich am Gipfel etwas rührt
  • Es ist aber auch schön, wieder in der Ruhe des Waldes zu wandern
  • „Herrgott, d’Hoamat ist schön“

Infos & Tipps:

Gehzeit: ca. 3 Stunden
Ausgangspunkt: Radstadt
Schwierigkeit: leicht
Ausgesetzte Stellen: nein
Route: Beschreibung der Tour

Bildnachweis: Peter Zeitlhofer


Von Neugier getrieben‘ – diese Worte kommen mir schon ziemlich nahe. Egal ob am Segelboot, im Tiefschnee, unterwegs in Stadt und Land, oder auf einer seinen vielen Reisen – ich bin immer auf der Suche nach Neuem, nach dem Besonderen, probiere so ziemlich alles aus und liebe es, darüber zu sprechen und zu berichten.

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