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Der Penkkopf – Rund um mich ein Meer aus Bergen
unglaubliches Panorama am Penkkopf in Wagrain-Kleinarl
Die schönsten Gipfel

Der Penkkopf – Rund um mich ein Meer aus Bergen

Der Penkkopf ist einer der Berge, von denen sicherlich jeder einmal gehört hat. Oder gehört haben sollte. Und das, obwohl es höhere, schwierigere und natürlich auch steilere Gipfel gibt. Doch wenn es um das Panorama auf die Salzburger Sportwelt geht, dann spielt das leichte bis mittelschwere Wanderparadies ganz vorne mit. Ideal also, um hierhin den Start meines Abenteuers zu legen, die 7 schönsten Gipfel der Salzburger Sportwelt zu besteigen. Schon lange habe ich mich darauf gefreut und mich intensiv vorbereitet. Die letzten Tage konnte ich es fast nicht mehr erwarten, endlich in die Alpen aufzubrechen und loszulegen. Auf dem Penkkopf zu stehen und auf ein Meer aus leuchtenden Spitzen in der untergehenden Sonne zu blicken.

unglaubliches Panorama am Penkkopf in Wagrain-Kleinarl

Abendlichen Wanderungen wohnt immer ein besonderer Zauber inne. Das Licht ist intensiver, die Natur begibt sich zur Ruhe und die Gipfel der umliegenden Berge leuchten im strahlenden Rot. Doch was ich am Penkkopf gerade erlebe, übertrifft alles. Völlige Stille umgibt mich, ich habe das Gefühl, ganz alleine auf der Welt zu sein, während sich die letzten Strahlen der untergehenden Sonne an den Graten brechen und deren schemenhafte Umrisse in den Himmel wachsen lassen. Genau deshalb bin ich hierher gekommen. Um Momente wie diesen unendlich werden zu lassen und mit der Bergwelt zu verwachsen. Doch alles der Reihe nach! Seitdem ich mich vor ein paar Wochen dazu entschieden habe, dieses besondere Abenteuer in der Salzburger Sportwelt zu erleben, liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die richtigen Schuhe wurden gekauft und eingegangen, eine gemütliche Unterkunft gebucht und jede Menge Informationen bei der örtlichen Touristen-Info eingeholt. Schließlich plant man ja nicht jeden Tag, die ‚7 schönsten Gipfel’ einer Region zu besteigen. Von Tag zu Tag schien die Vorfreude größer zu werden, aber auch gewisse Zweifel blieben mir nicht fremd. Sieben Bergtouren in relativ kurzer Zeit? Würde ich das schaffen, bzw. habe ich meinem Körper genügend Pausen eingeplant?

unglaubliches Panorama am Penkkopf in Wagrain-Kleinarl

Von Kleinarl auf den Penkkopf

Heute morgen war es dann endlich so weit! Der große Tag war gekommen. Wecker braucht man an solchen Tag nicht, das Frühstück kann nicht schnell genug gehen und da ich gestern schon fast fertig gepackt hatte, dauerte es keine halbe Stunde, bis ich endlich im Auto saß und in Richtung SalzburgerLand unterwegs war. Mit herrlichem Sonnenschein begrüßten mich meine geliebten Berge und zogen mich sogleich in ihren Bann. Immer wieder komme ich hierher in die Salzburger Sportwelt und nehme mir die Auszeit, die ich brauche, um meine Akkus aufzuladen. In Flachau habe ich schnell mein Zimmer bezogen, meine Taschen aus- und den Rucksack für die erste Tour gepackt. Eine leichte bis mittlere Wanderung von gut drei Stunden eignet sich ja ideal zum Einstimmen und Eingehen und so war schnell beschlossen, dass der Penkkopf mein heutiger Gipfel sein sollte. Besonders an ihm sind neben seiner unaufdringlichen Schönheit die vielen Möglichkeiten, ihn zu besteigen. Meine Wahl war schon in der Vorbereitung auf den Weg von Kleinarl und über die hübsche Kleinarler Hütte gefallen. Na dann…

Direkt im Zentrum parkte ich mein Auto und machte mich zuerst über eine Straße, später dann über eine gut ausgebaute Schotterstraße auf in die Höhe. In Serpentinen schlängelte sich diese über üppig-grüne Almwiesen, zog Schneisen durch dichte Wälder und ließ so manche Almhütte hinter sich. Mittlerweile wurden die Schatten schon länger und der Stand der Sonne ließ keinen Zweifel mehr daran, dass sich der Tag langsam zu Ende neigte. Nach gut 1,5 Stunden erreichte ich die Kleinarler Hütte und füllte meine Wasserflasche am dortigen Brunnen. Rund um die Hütte tummelten sich Kleintiere, mit denen die umherlaufenden Kinder offensichtlich eine Riesenfreude hatten. Ziegen, Hasen, Kaninchen und sogar Hühner waren unter ihnen und zeigten ihrerseits keine Scheu vor uns Menschen. In der Hütte kann man generell nicht nur wunderbar Pause machen, sondern in den Zimmern gemütlich übernachten. Meine Lust auf den angepriesenen Kaiserschmarren war ziemlich groß, trotzdem ließ ich die Hütte schnell wieder hinter mir und machte mich auf zum Gipfelsturm.

Über steiles Almenland zum Gipfel

Der Weg änderte sich nun drastisch. Wanderte ich bisher gemütlich über festen Schotter, zeigte sich der Penkkopf nun von seiner etwas anspruchsvolleren Seite. Hohlwege wechselten sich mit Felsen ab, ebene Stücke mit kurzen steilen Passagen. Trotzdem: mehr als eine mittelschwere Wanderung war es nicht und ich genoss die Kraxelei über Stock und Stein in vollen Zügen. Immer wieder wandte ich meinen Blick zurück zur Hütte und ihre idyllische Lage mitten im tiefgrünen Wald. Der Blick war auch auf halben Weg hinauf bereits atemberaubend. Links von mir ein Kessel, in dem weit verstreut die Kühe gemütlich grasten, während rechts in unmittelbarer Nähe zum Weg das Gelände abbrach und ein herrliches Panorama auf die rotscheinenden Berge freigab. In relativ engen Bögen marschierte ich nach oben, musste mich an manchen Stellen mit den Händen an großen Steinen abstützen und war schon ziemlich außer Atem, als nach einer letzten Kante plötzlich das Gipfelkreuz in greifbarer Nähe auftauchte.

unglaubliches Panorama am Penkkopf in Wagrain-Kleinarl

Und hier bin ich nun, sitze am Sockel des Kreuzes und genieße den Blick in alle Richtungen. Unglaublich, wie das Licht die Berge immer wieder anders erscheinen lässt. Zur Sonne hin sehe ich nur mehr die scharfen Konturen der Gebirgszüge, während der darüberlegende Himmel in leuchtenden Farben leuchtet. Wende ich mich von der Sonne ab, dann scheint dieser bereits viel dunkler, dafür strahlen die schroffen Wände in unwirklichem Rot. Eine wunderbare Stimmung umgibt mich und ich müsste lügen, wenn ich einschätzen könnte, wie lange ich hier schon sitze. Interessant an der Spitze des Penkkopfes ist nicht nur der Weidezaun, der genau über den Gipfelgrat verläuft und die verschiedenen Almgebiete trennt, sondern auch das schöne Wegekreuz, das sich wenige Meter unterhalb der Spitze befindet. Wie gesagt, man kann nicht nur aus einer Richtung aufsteigen und falls man noch Lust hat, kann man noch andere Berge von hier oben aus erreichen. Mir reicht mein erster Gipfelsieg für heute und so mache ich es mir auf einem Stein gemütlich, packe den mitgebrachten Speck aus und genieße die Stärkung in völliger Einsamkeit.

unglaubliches Panorama am Penkkopf in Wagrain-Kleinarl

Der Penkkopf ist ein wunderbarer Berg zur Einstimmung. Nicht zu schwer und nicht zu leicht. Die Richtung stimmt und während die Sonne vor mir immer weiter untergeht, denke ich an die sechs Touren, die noch vor mir liegen. Die Besteigung der ‚7 schönsten Gipfel der Salzburger Sportwelt’ ist sicherlich eines der größten Abenteuer im hiesigen Gebirge und ich freue mich, dass es nun endlich losgegangen ist. Was der nächste Gipfel sein wird? Das Hochgründeck mit seinem 300-Berge Panorama. Gemütlich packe ich meine Siebensachen zusammen, nehme noch einen Schluck aus der Trinkflasche und steige auf demselben Weg ab. Vielleicht esse ich ja doch noch den Kaiserschmarren in der Kleinarler Hütte. Wer weiß. Verdient hätte ich ihn mir auf jeden Fall…

Was ich vom Penkkopf mitnehme:

  • Abendstund hat Gold im Mund. Oder so ähnlich!
  • Nach einer abendlichen Wanderung schläft es sich umso besser
  • Im Licht der untergehenden Sonne sehen die Berge noch schöner aus
  • Ein Kaiserschmarren geht immer

Infos & Tipps:

Gehzeit: ca. 3 Stunden
Ausgangspunkt: Kleinarl
Schwierigkeit: leicht bis mittel
Ausgesetzte Stellen: nein
Route: Beschreibung der Tour

Bildnachweis: Peter Zeitlhofer


Von Neugier getrieben‘ – diese Worte kommen mir schon ziemlich nahe. Egal ob am Segelboot, im Tiefschnee, unterwegs in Stadt und Land, oder auf einer seinen vielen Reisen – ich bin immer auf der Suche nach Neuem, nach dem Besonderen, probiere so ziemlich alles aus und liebe es, darüber zu sprechen und zu berichten.

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