Bei Auslandsaufenthalten entdeckte ich in großen Städten Stricklokale, Nähcafes und Kreativwerkstätten. Was in Berlin, London, Zürich oder Wien funktioniert, das sollte auch in Radstadt möglich sein. Und so initiierte ich die WOLL-LUST Strickgruppe, die nach kurzem Probelauf gleich fixer Bestandteil des Radstädter Kulturprogrammes wurde.
Seit November 2010 treffen sich 14-tägigig, ca. 25 strickbegeisterte Frauen aus neun verschiedenen Gemeinden im Zeughaus am Turm. Hier werden in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre Ideen und Material ausgetauscht, fachgesimpelt und viel gelacht.
Modlstutzen zur Lederhose
Viele der Frauen sind wahre Expertinnen im Stricken von komplizierten Modelstutzen, Norwegermustern und anderen kreativen Strickarbeiten. Gerne und mit viel Geduld geben sie ihr Wissen und Können weiter. Nicht nur das Handwerk ist uns wichtig, auch die Gemeinschaft, das Fördern von Netzwerken und die Weiterbildung. So besuchen wir wollverarbeitende Betriebe, wie die Alpaka-Züchterin Brigitte König oder die Lodenwalkerei in der Ramsau.
Regelmäßig unternehmen wir Wanderungen, eine im Winter und eine im Sommer. Hier sind wir mit unseren Dirndlkleidern unterwegs und bestimmt hat eine der Frauen auch das Strickzeug eingepackt.
Woll-Kugel am Stadtplatz
Mit unseren Strickprojekten haben wir schon sehr viel Aufmerksamkeit erreicht. Seit 2014 steht am Stadtplatz eine Wollkugel mit 2,60m Durchmesser, eine aufwändige Konstruktion aus 250 eingestrickten Mineralwasserflaschen. Hier wird gelebte Kreativität sichtbar, die Farbenpracht und der Musterreichtum ist unübertrefflich. Immer wieder hören wir, die Wollkugel sei das beliebteste Fotomotiv am Stadtplatz. Und tatsächlich, es interessierte sich auch das Fernsehen dafür.
2013 wurden wir mit dem Förderpreis der Salzburger Volkskultur für die kreative Weiterentwicklung eines traditionellen Handwerkes ausgezeichnet, das motiviert uns natürlich sehr.
Schneewittchen und „Cleopatra“
Maria, mit selbstgestrickter Schneewittchen-Perücke war beim letzten Stricktreff der Star. Auch die goldblonde Langhaar Perücke, ein Werk Marias im „Cleopatra-Stil“ passte nicht nur Elisabeth gut. Trotz aller „Gaudi“ wurde fleißig gearbeitet: Herta hatte ihre Modlstutzen fertig und Monika drei herzige Bären. Wie letztes Mal vereinbart, wollten wir die süßen Wollautos nachstricken. Renate und Anneliese hatten schon drei kleine Prototypen mit. Aber, wie die beiden „Geduldsengeln“ über den Strickaufwand klagten, da war gleich klar, dieses Modell bleibt den Expertinnen vorbehalten. Süß sind sie die Autos, schnittig und ein ideales Spielzeug für kleine Kinder, aber eine komplizierte Zählerei, Maschenauf-und abnehmerei, gestickt sollte auch was werden, ganz zu schweigen von den vielen Fäden, die vernäht werden müssen.
Bildnachweis: Elisabeth Schneider, Kulturkreis „Das Zentrum“, SN/Robert Ratzer
nina Kronawettleitner
ich finde es einfach genial , das ihr solch Aktivitäten in Gang gebracht habt,
ich habe ein kleines Geschäft mit Wolle und kleinen Geschenken.
wir treffen uns zum Kaffee und stricken , wie wer Zeit hat. uns hat eine Freundin auf euch
aufmerksam gemacht , da hab ich sofort nachgeschaut und bin begeistert.
wenn wir dürfen besuchen wir euch mal zum austauschen.
an welchen Dienstag seid ihr wieder zusammen? bitte gib mir Bescheid
freu mich drauf und danke
LG vom Wolfgangsee Nina
10 Februar