Einige von ihnen spielen Musik. Musik verbindet und sie macht Feste erst so richtig feierlich. Und dass die Flachauer gerne feiern, ist auch nicht ganz unbekannt.
Beim Schreiben des Veranstaltungsprogramms ist mir neulich aufgefallen, wie oft ich eigentlich den Satz „Für musikalische Unterhaltung sorgt die Trachtenmusikkapelle Flachau“ schreibe. Egal, ob es um kirchliche Feste, traditionelle Umzüge, das beliebte Schlossfest auf Schloss Höch, die Bergmesse am Grießenkareck, das Stille Nacht Blasen zu Weihnachten oder „einfach nur“ um die vielen Platzkonzerte während der Sommermonate geht, unsere Trachtenmusikkapelle oder kurz TMK Flachau ist aus dem Dorfleben ganz und gar nicht wegzudenken. Wie hätte wohl der Empfang für unsere Spitzensportler Manuela und Claudia Riegler nach ihrer Snowboard-WM-Medaille ausgesehen? Und wer, wenn nicht diese Blasmusikkapelle hätte die Skilegende Hermann Maier derart festlich empfangen und sogar mit eigens für ihn komponiertem Marsch überraschen können?
Dass jeder Ort in der Region über seine eigene Musikkapelle verfügt, ist alles andere als selbstverständlich. Hinter jedem stimmungsvoll dargebrachten Musikstück steckt nämlich intensives Proben und das perfekte Zusammenspiel in der Gemeinschaft. Neben oder besser gesagt nach dem intensiven Üben darf natürlich auch das gesellige Zusammensitzen nicht fehlen, bei dem die 16jährige Jungmusikantin genauso gern dabei ist, wie ihr Großvater, der schon seit Jahrzehnten die Tuba bläst.
Eine ganz intensive Zeit für unsere Musikanten ist der Herbst. Steht doch Mitte November das alljährliche Cäciliakonzert am Programm, das ohne Zweifel einer der Höhepunkte im Jahreskreis des Vereins ist.
Peter Oberreiter ist nicht nur seit vielen Jahren ein geschätzter Bürokollege, er ist auch passionierter Musikant und seit 2010 Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Flachau. Fährt man mit ihm im Auto mit, so kann oder darf (je nachdem) man sich schon so einiges anhören. Jazz, Klassik, Polka oder Märsche – das musikalische Angebot seines Autoradios ist extrem variantenreich, könnte man sagen.
Er ist also geradezu prädestiniert dafür, uns einen Einblick ins Vereinsleben der Trachtenmusikkapelle Flachau zu geben.
Peter, wie oft seid ihr eigentlich so im Jahr im Einsatz?
Wir haben jedes Jahr so ca. 50 Proben und 30 Ausrückungen. Also, wir kommen durchschnittlich jeden 4. bis 5. Tag zusammen, wobei in den wärmeren Monaten die Zusammenkünfte viel öfter stattfinden als in den Wintermonaten. Wir haben zwischen Dezember und Februar Winterpause, um unsere musikalischen Akkus wieder aufzufüllen.
Die Trachtenmusikkapelle Flachau hat ja momentan 64 Mitglieder. Die jüngsten Musikanten sind dabei 13 Jahre alt, der älteste 73 Jahre. Wie gelingt es euch, alle Altersklassen unter einen Hut zu bringen?
Wir haben bei unserer Musikkapelle einen Altersschnitt von 28 Jahren, es ist bei der Jugend gerade „in“ ein Musikinstrument zu lernen und bei einer Musikkapelle dabei zu sein. Ich glaube, es ist die Mischung zwischen etwas älteren Musikanten mit ihrer Erfahrung und den jüngeren Musikanten, die einen jugendlichen Schwung in die Kapelle mitbringen. Es müssen alle am selben Strang ziehen, wenn sie gemeinsam ein Stück vortragen wollen. Das schweißt zusammen.
Wie ist eigentlich der Werdegang eines Musikanten vom Erlernen des Instruments bis er offiziell in der Trachtenmusikkapelle aufgenommen werden kann?
Die Kinder erlernen meist ab einem Alter von ca. 8 bis 10 Jahren über das Musikum ein Musikinstrument und machen dann nach 3 bis 4 Lernjahren das bronzene Leistungsabzeichen des Salzburger Blasmusikverbandes. Nach dieser Prüfung im Frühjahr dürfen sie dann schon bei der Kapelle mitproben und haben dann beim alljährlichen Cäciliakonzert im November den ersten großen Auftritt als offizielles Mitglied der TMK Flachau.
Demnächst steht ja das alljährliche Cäciliakonzert am Programm. Wie bereitet ihr euch auf dieses Konzerthighlight vor?
Das beginnt eigentlich schon im Winter, da heißt es für mich neue Stücke auszusuchen und auf ihre Tauglichkeit was Schwierigkeit, mögliche Solisten, … betrifft, zu prüfen. So kommt schön langsam ein abwechslungsreiches Programm zusammen. Für mich ist es immer wichtig, dass das Programm bunt ist, so dass für alle Besucher etwas dabei ist. Das reicht von klassischen Klängen über Polkas und Märschen bis zu etwas moderneren Melodien und Solostücken. Ab Ende August studieren wir das Programm in zahlreichen Gesamt- und Registerproben ein, sodass wir es dann hoffentlich zur Zufriedenheit des anwesenden Publikums zum Besten geben können.
Bildnachweis: Christian Fischbacher, Simone Kaswurm, Katja Mazur
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