Frau Holle ist bereits fleißig. Die ersten Schneeflocken haben uns sogar schon im Tal erreicht und die Berge sind ohnehin bereits wunderbar weiß angezuckert.
Voller Aufregung ist meine 8jährige Tochter Catharina heute aus der Schule heimgekommen. „Mama, wo sind mein Skianzug und meine Winterstiefel? Handschuhe, Schal und Haube brauch ich auch! Und bitte, können wir den großen Schlitten und meinen Bob vom Dachboden holen? Aber bitte schnell!“
Sie hat es heute furchtbar eilig. Während ich die ganzen Winterutensilien heranschaffe, wird die Hausübung im Schnellverfahren erledigt.
Watteweich, in wunderschönen großen Flocken, schneit es draußen und ein paar Zentimeter bleiben bereits am Boden liegen. In voller Wintermontur schreitet Catharina zur Tat. Mit ihrem Bob im Gepäck stapft sie den kleinen Hügel vor unserem Haus hinauf, um sodann zum ersten Mal in dieser Saison hinunter zu flitzen. Auch wenn jetzt im November erst ein paar Zentimeter Schnee liegen, zum Bobfahren reicht es allemal. Nach zwei Stunden intensiver Bewegung kommt sie wieder ins Haus, um sich aufzuwärmen. Ihre Wangen leuchten rot – einerseits von der frischen, aber kalten Luft und andererseits vor lauter Freude über die weiße Pracht.
„Pahh, das war eine Gaudi, Mama. Mmmmhhh, der warme Kakao schmeckt super. Morgen müssen wir unbedingt die Ski vom Sportgeschäft abholen und können wir danach bitte gleich auch die Saisonkarte kaufen? Weil, lang kann es nicht mehr dauern, bis die Lifte endlich wieder aufsperren. Und hilfst du mir beim Schneemannbauen?“
Sie redet wie ein Wasserfall auf mich ein – aber mit einer solchen Begeisterung, dass ich das freudige Kribbeln auch schon spüre. Jetzt packe ich mich ebenfalls warm ein und gemeinsam formen wir unterschiedlich große Schneekugeln, die wir dann zu einem kleinen Schneemann zusammensetzen. Groß ist er zwar nicht, aber lustig schaut er aus, mit seiner überdimensionalen Karottennase. Bei der anschließenden Schneeballschlacht, komm ich dann ganz schön unter Beschuss.
Müde, aber überglücklich und mit ganz schön viel Vorfreude auf den bevorstehenden Winter schläft Catharina heute Abend etwas früher ein als sonst.
Bildnachweis: Elisabeth Hartl
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